Nun ist bereits die Hälfte der Zeit hier in Tokyo vorüber, bevor wir am 26. Dezember nach Osaka fliegen. Wir durften jetzt schon zwei Sonntage in der Gemeinde von Pastor Shinji verbringen. Diese Gemeinde ist sehr klein und letzten Sonntag waren nur etwa acht Gottesdienstbesucher anwesend. Trotzdem geniessen wir die Gottesdienste sehr und sind vor allem auch von und in den Worshipzeiten tief berührt. Obwohl es eine solch kleine Gemeinde ist, sind diese Zeiten extrem kraftvoll und die wenigen Gottesdienstbesucher loben Gott mit allem was sie haben. Dies hat Nathalie auch schon zu Tränen gerührt. Jeweils nach dem Gottesdienst bieten wir ein Englisch-Kaffee an. Am ersten Sonntag kam „nur“ eine Besucherin, dafür waren die Gespräche mit ihr geprägt von Offenheit und Freude. Eine Woche später kamen schon sechs Besucher 🙂
Letzten Sonntag wurden wir mit einem weiteren „Ministry“ überrascht. Als wir etwas früher am Sonntag bei der Gemeinde ankamen um Flyer für unser Englischkaffee zu verteilen, teilte uns der Pastor mit, dass wir vor dem Gottesdienst noch ein „Kids-Ministry“ haben würden und dass ungefähr 10 Kinder erscheinen würden (Anmerkung: der Gottesdienst beginnt um 15:00 Uhr 😉 ). Es erschienen dann mehr als 20 Kinder und wir versuchten spontan ein Programm für diese Kinder auf die Beine zu stellen. Glücklicherweise kannten wir ein paar Lieder, Spiele und hatten auch noch einen Sketch für Kinder bereit, welchen wir schon in Australien eingeübt hatten – genau für Situationen wie diese. Für den nächsten Sonntag haben wir nun etwas Zeit uns richtig darauf vorzubereiten.
An den letzten beiden Dienstagen nahmen wir an einer Gebetszeit für Tokyo teil. Jeden Dienstag treffen sich ein paar gläubige Christen aus verschiedenen Kirchen am Ikebukuro Bahnhof. Dieser ist einer der grössten Bahnhöfe der Welt und täglich durchqueren 2.7 Millionen Menschen diesen Ort. An dieser Station kann man in die Yamanote Line einsteigen. Dies ist eine Zuglinie, welche im Kreis um Tokyo herumfährt. Während Tokyo umkreist wird, beten die Gläubigen ununterbrochen für die Stadt. Damit die Gebete auch etwas spezifischer sein können, gibt es einen Gebetsbrief, in welchem jede Station und das entsprechende Quartier kurz beschrieben wird und Gebetsanliegen notiert sind. Diese Gebetsfahrten sind jeweils sehr eindrücklich. Es erinnert uns ein bisschen an das Umkreisen der Stadt Jericho und wir sind überzeugt, dass dieses treue Beten der einheimischen Christen dazu beiträgt, die Mauern der Herzen der Japaner einstürzen zu lassen.
Jeden Dienstagabend gehen wir in den „Livingroom“. Dies ist eine Worshipveranstaltung für alle Christen hier in Tokyo, vor allem jedoch für die Leiter der jeweiligen Kirchen. Es ist ein Abend, welcher hauptsächlich zur gegenseitigen Ermutigung und zum Auftanken in Gottes Gegenwart gedacht ist. Wir als Outreach-Team sind verantwortlich für das Auf- und Abbauen und nehmen dann natürlich auch an der Veranstaltung selbst teil. Auch diese Abende sind unglaublich eindrücklich und es ist beeindruckend zu sehen, wie Gott wirkt. Letzten Dienstag zum Beispiel durften wir miterleben, wie die Hüfte eines Mannes geheilt wurde, nachdem Martin und zwei weitere für ihn gebetet haben. Die Freude im Raum war riesig. Wir können selbst auch sehr auftanken, damit wir wieder Energie für die Woche haben, welche nämlich ziemlich voll ist 😉
Wir gehen weiterhin regelmässig auf Strasseneinsätze, besuchen Menschen im Gefängnis, arbeiten zwei Mal pro Woche mit der Obdachlosenkirche zusammen, gehen drei Mal pro Woche in die Universität zur Englischkonversation, leiten verschiedene „Kids-Ministries“ oder verbringen Zeit im Gebet und beim Worshippen. Vor allem auch an der Universität können wir Beziehungen aufbauen. So beispielsweise haben wir Momoe kennengelernt, welche unter anderem deutsche Literatur studiert und nächsten Sommer in Deutschland studieren wird und die Schweiz besuchen möchte. Es wäre schön, wenn wir sie da wieder treffen könnten.
Mittwochs haben wir jeweils frei. Diese Tage verbrachten wir entspannend zu Hause, beim Erkunden der Stadt, beim Besuchen eines traditionellen, japanischen Marktes oder auch beim Sushi-Essen. Letzten Samstag konnten wir auch an die Tokyo Comic Con gehen, eine Comicausstellung. Dabei sahen wir viele verkleidete Comic-Fans und durften auch diesen Teil der japanischen Kultur kennenlernen.
Dank
– Freundschaften mit Studenten der Universität
– Zusammenarbeit einiger Kirchen in Tokyo
– tief berührende Worshipzeiten
– Besucher unseres Englisch-Kaffees
– feines Essen 🙂
Anliegen
– Kraft und Motivation für unser Team
– Gesundheit eines Teammitglieds (Migräneattacken, starke Kopfschmerzen)
– weiterhin offene Herzen und Ohren für das Evangelium
– Führung des Heiligen Geistes in Geprächen mit Japanern